Das erste Mal tanzten Schäffler im Jahre 1463. Der Tanz der Schäffler ist ein Figurentanz, der in der Faschingszeit dargeboten wird. Wiederholt wird dieser alle sieben Jahre. Er erinnert an eine düstere Zeit, als im Jahre 1517 die Pest auch München heimsuchte. Der „Schwarze Tod“ verschonte kein Haus der Stadt und hielt eine schreckliche „Ernte“. Aus Angst vor Ansteckung wagte sich niemand mehr auf die Straße.
Als die schreckliche Seuche endlich abzuklingen schien, waren nach der Überlieferung die Schäffler die Ersten, die sich wieder auf die Straßen und Plätze wagten. Um die Leute von ihrer Traurigkeit etwas abzulenken, führten sie ihren traditionellen Zunfttanz auf und machten so den verängstigten Münchner Bürgern wieder Mut.Der Bann des Todes war gebrochen. Die Menschen begannen wieder zu hoffen. Zum Dank und zum Andenken an diese schreckliche Pest ordnete der bayerische Herzog Wilhelm IV. an, dass die Schäffler ihren Tanz auch weiterhin aufführen sollten.
Und diesem herzoglichen Auftrag kommen die Schäffler seit 1760 nachweislich im sieben- jährigen Turnus bis heute nach: In der Faschingszeit führten sie, angetan mit hellroten Wämsen, schwarzen Hosen, weißen Strümpfen, grünen Mützen und einem Lendenschurz, um ein geschmücktes Fass Bier ihren Figurentanz auf. Zu den Klängen einer Blaskapelle schwingen sie ihre grünen Buchsreifen, während sich der Reifenschwinger auf das Fass stellt und eine artistische Leistung zu vollbringen hat: Zu dem von den Bläsern intoniertem Lied „Aber heut is kalt, aber heut is kalt, aber heut is sakramentisch kalt…“ schwenkt er zwei Fassreifen, in denen ein bis zum Rand gefülltes Glas Schnaps steht, von dem kein Tropfen verloren gehen darf. Die Idee, auch in Ingolstadt einen Schäfflertanz aufzuführen, ist um die Jahrhundertwende entstanden. Grund dafür war, dass im Jahr 1900 in München und u.a. auch in Geisenfeld der Schäfflertanz aufgeführt wurde. Wie die Vorbereitungen im Jahre 1901 im Einzelnen vor sich gegangen sind, kann leider nicht mehr ermittelt werden.